Infoveranstaltung zur Geothermie in Haßloch
Beim Betrieb eines Erdwärmekraftwerks werden Erdbeben nicht auszuschließen sein. Dies hat Andreas Tschauder vom Bergamt bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde Haßloch verkündet. Vorher hat noch Uwe Seiffen (Geoenergy) eine Frage danach aus dem Publikum nicht klar beantwortet, aber immerhin versucht, mit dem Begriff "Fühlbarkeitsgrenze" zu verharmlosen. Ebenso überrascht waren die Insider im Publikum, als Tschauder erklärte, dass die betriebsbedingten Dampfwolken sehr wohl genau auf das Vorhandensein von Radioaktivität gepüft werden. Die mögliche radioaktive Kontaminierung wurde bisher von allen Seiten konsequent bestritten. Vorher haben Vertreter der Firma Geoenergy die Funktionsweise von Geothermiekraftwerken erklärt und dabei nur ihre Sichtweise dargestellt. So wurden dann auch Aussagen nach dem letzten Erdbeben von Werner Müller, Vorsitzender des Bundesverbands Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie, und Andreas Tschauder wiederlegt. Das letzte Beben wurde nämlich am 30. Oktober 2010 gemessen und nicht zuletzt in 2009, wie von Geoenergy vorgetragen. Ebenso widersprachen die beiden nach der weltweiten Erfahrung mit Geothermie. Die im Oberrheingraben und Bayern angewandte Technik mit Förderung und Reinjektion wird hier erstmals eingesetzt, woanders wird mit anderen Verfahren gearbeitet. Bürgermeister Hans-Ulrich Ihlenfeld machte dann auch dem Konzessionsinhaber Geoenergy wenig Hoffnung, dass sie ihre Aktivitäten in Haßloch fortsetzen können, denn die ehemals favorisierte Nike-Station soll vom Eigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, anderweitig genutzt werden. Es gibt zwar noch Verhandlungen, er sehe aber keine Anzeichen dafür, dass die Behörde ihre Meinung noch ändere. Andere in Frage kommende Standorte hat bereits der Haßlocher Gemeinderat abgelehnt.
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