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5. April 2011
Fernwärme soll Bürger beruhigen
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Geoenergy ändert Strategie

Die Rheinpfalz berichtet von einer Kehrtwende der Firma Geoenergy in Sachen Fernwärme. Während nach früheren Aussagen sich Geoenergy nur die Stromgewinnung kümmern wollte und die Fernwärme bei Bedarf verkaufen wollte, prüft der Geothermiebetreiber zurzeit, ob er selbst in Schaidt und Freckenfeld Fernwärme anbieten will. An seinen Plänen zum baldigen Bau einer Geothermieanlage hält er fest, denn es gibt nach seinen Angaben keinen genehmigungsfähigen Alternativstandort.
Weiter schreibt die Zeitung:
Der Hintergrund für dieses mögliche Angebot ist klar: Geoenergy möchte die Akzeptanz der geplanten Anlage im Gewerbe- und Wasserschutz-Gebiet erhöhen. In Bayern, im Umland von München, werde die Geothermie akzeptiert, weil sie mit der Wärmeversorgung verbunden sei, meint Seifen. Dort würden die Wärmenetze sogar von den Gemeinden finanziert. Genauso klar ist für Seifen aber, dass Geoenergy das Kraftwerk bauen wird. Daraus macht er keinen Hehl. „Wir haben eine Genehmigung”, weist er auf den Stand des Verfahrens hin.
Gegen diese Genehmigung haben die Stadt Wörth und der Wasserzweckverband Bienwald Widerspruch eingelegt. Dieser Widerspruch hebt zwar die Genehmigung nicht auf. Aber er hindert Geoenergy, ihre Rechte aus der Genehmigung sofort wahrzunehmen. Der Firma sei bekannt, dass das Bergamt die Widersprüche per Bescheid zurückweisen wollte. Das Bergamt wurde aber vom Wirtschaftsministerium aufgefordert, die Widersprüche auch mit Blick auf das Mediationsverfahren zu prüfen. Die Fragestellung dabei: Ist das öffentliche Interesse an der Schlichtung größer als der Anspruch von Geoenergy auf Vollzug der Genehmigung? - Diese Prüfung dürfte mittlerweile erfolgt sein, meint Geoenergy. Außerdem gehen zurzeit beim Landesbergamt weitere Widersprüche von Anwohnern ein. Geoenergy erwartet nicht, dass diese das Verfahren weiter aufhalten werden. Schließlich habe das Bergamt die Betroffenheit der Bürger bereits im Genehmigungsverfahren geprüft. Deshalb sei Geoenergy überzeugt, dass die Freigabe für den Bohrplatzbau und die erste Bohrung „in Kürze” kommt.
Eine Alternative dazu sieht Geschäftsführer Seifen nicht. Das Genehmigungsverfahren habe gezeigt, dass es keine alternativen Standorte gebe. „Wir sind berechenbar”, fügt er an. Geoenergy habe bereits im Herbst bei Beginn der Moderation klar gestellt, dass sie kein Moratorium akzeptiere.
Das Mediationsverfahren beurteilt Geoenergy als „Plattform, die zur Aufklärung der komplizierten Zusammenhänge in der Geothermie beitragen kann”. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Informationsangebote von Geoenergy „oft in nur sehr geringem Maße angenommen wurden”. Allerdings bedauert Geoenergy, dass die Schlichtung „auf Betreiben der Bürgerinitiativen” keinen zeitlichen Rahmen mehr hat. Den Bürgerinitiativen aus Schaidt und Freckenfeld wirft die Firma eine „absolut destruktive Einstellung” vor, die das gesamte Verfahren negativ beeinflusse.

Pressespiegel
Geo-Energy will Fernwärme-Ausbau Rheinpfalz, 5. April 2011